Look at me!

Soo, zwar nur kurz, aber ein schönes Stück Fernsehkritik:

Abgetaucht

Jetzt ist schon wieder eine ziemlich lange Pause zwischen meinen Blogeinträgen entstanden. Dabei ist doch genug passiert, über das man hätte bloggen können: Fokushima, das Leben als Kreistagsmitglied, die Diskussion über das Tanzverbot, eine LMV, der Besuch auf der Abiturientenmesse, oder meine Wahl zum Vorsitzenden der Evangelischen Jugendvertretung im Dekanat. Anscheinend war ich in letzter Zeit sehr schreibfaul. Das will allerdings ändern. Da ich gemerkt habe, dass ich mit festen Terminen am besten arbeiten kann, setze ich jetzt einfach einen solchen:

Ab jetzt werdet ihr immer Mitwochs einen neuen Artikel von mir finden. Die Themen werden weiterhin breit gefächert sein, also irgendwo zwischen Politik, Persönlichem, Kirche, Fundstücken aus dem Internet oder anderem Kram. 🙂 Nächsten Mittwoch gehts los, also schaut mal rein!

Damit ihr aber auch noch was zu Lachen habt, hier einen Ausschnitt aus der gestrigen heute-show:

Oscars reloaded

Mal wieder ein kleines Fundstück aus dem World Wide Web.
Nachdem bei der Oscarverleihung ja vorallem der Film „The Kings Speech“ ausgezeichnet wurde, schlägt der Latenight-Komödiant Jimmy Kimmel, der Meister seines Fachs, eine Neuverfilmung für das Amerikanische Publikum vor. Wie die aussehen soll? Seht selbst!

Gefunden bei Sixtus

Bildzeitung-TV

„Bleibt einem denn nicht nichts mehr erspart?“, mag manchem vielleicht bei so einer Überschrift durch den Kopf gehen. Aber keine Angst, die Aufgabe der Volksverdummung übernehmen mit Formaten wie Dschungelcamp oder Mitten im Leben zumindest im Fernsehen immernoch RTL & Co..
Der amerikanische Sender FOX News, der zur konservativen Ecke der transatlantischen Fernsehlandschaft zuzuordnen ist, scheint einem Bildzeitung-TV jedoch recht nahe zu kommen. Polarisiert wird bei beiden seit Jahr und Tag allerdings gleicht sich auch das Fachwissen dieses Senders immermehr der meistverkauftesten deutschen Zeitung an.
Hier das herrliche Beispiel aus dem Fach Geographie:

Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte….

Assi-TV

Es sind Ferien. Man trifft sich mit Freunden, beschäftigt sich mit Dingen, die im Alltag öfter mal liegen bleiben und in Ausnahmefällen holt man ein wenig Schulstoff nach. Es gibt jedoch auch Phasen, in denen man auf gar nichts davon Lust hat und schaltet aus Langeweile mal den Fernseher an, in der Hoffnung mal eben irgendetwas zu finden, dass einen ablenkt. Prinzipiell ist da nichts gegen einzuwenden, ein Problem wird es nur wenn diese Phasen wochentags in die Zeit von 15-18 Uhr fällt. Denn dann herrscht, solang man grade nicht an Ameisendokumentationen auf Französisch auf Arte interessiert ist, auf den deutschen Sendern Assi-TV.

Man wird zugebombt mit We are Familien im Brennpunkt, die sich mit Schulermittlern herumschlagen müssen, und wie sie nicht alle heißen. Wenn mal sich dieses Programm länger als 2 Sekunden am Stück antut, kann „leicht zu dem Schluss kommen, ganz Deutschland sei auf Hartz IV“ (Süddeutsche). Gut die Geschichten sollen ja mitten aus dem Leben stammen und ich halte es ja auch für realistisch, dass einige dieser Storys nicht nur an den Haaren herbeigezogen sind. Komplett beurteilen kann ich das nicht, da ich mich dafür zu wenig in diesem Umfeld bewege. Was ich aber beurteilen kann, ist, dass die schauspielerische Leistung der Darsteller gleich null ist. Meistens werden hier Laiendarsteller benutzt, um angeblich den Realismus zu fördern. Mir hingegen kommt es vor, als ob damals die Figuren der Augsburger Puppenkiste Gefühlsregungen realistischer darstellen konnten. Das liegt allerdings auch nicht nur an den Darstellern, sondern auch am Drehbuch. unsere Lieblingssendungen bei RTL & Co. sind nämlich sogenannte „Scripted Reality-Shows“, die für wenig Geld von Produktionsfirmen hergestellt werden. Das die einzelnen Folgen für die Sender billig sind, scheint daran zu liegen, dass bei den Drehbuchautoren gespart wird. Das Tolle für die Sender daran ist jedoch nicht nur der Preis, sondern auch die Quote. So finden sich unter den 20 meistegesehenen Sendung von gestern mit „Familien im Brennpunkt“, „Verdachtsfälle“, und „Die Schulerermittler“ gleich 3 Folgen dieser Gattung. Zusammengenommen haben sie mehr Zuschauer als die Tagesschau!

Na klar, dass auch die öffentlich-rechtlichen diesen Trend bemerken, und so denkt auch der NDR über ein ähnliches Format da. Man könnte ja einen Dorfpolizisten seine Geschichten erzählen lassen und dem Urkonzept nach Laiendarsteller verwenden. Natürlich will beim NDR keiner bei RTL abgucken, aber mir stellt sich die Frage, wie sie diese Sendungen erträglich machen sollen. Normalerweise würde ich ja jetzt darauf verweisen, dass dafür GEZ-Gebühren drauf gehen, aber bei 100 000 € – 150 000€ sage ich nichts, solange das ZDF noch 11 Millionen Euro für eine Neuauflage von Sisi über hat.

Vielleicht kann mir ja jemand erklären, warum Assi-TV in Deutschland so erfolgreich ist, ich verstehe es nicht.

Quellen:

http://krz.ch/vqYU

http://krz.ch/vqYU

MTV bittet zur Kasse

MTV wird zum Pay-TV. Oder um der deutschen Sprache mal treu zu bleiben: Aus Musikfernsehen wird Bezahlfernsehen.

Sagte ich Musikfernsehen ???

MTV exestiert 1981, als Sie passend zu der völlig neuen Erfindung einen reinen Musikfersehsender anzubieten, mit „Video killed the Radiostar“ auf Sendung gingen. Der Anklang war groß, sodass man dem amerikanischen Sender ein europäisches Format schon 1987 folgen ließ. 1999 folgte schließlich MTV Germany. In all dieser Zeit prägte MTV die Musik und Jugendwelt maßgeblich. Oder kann sich jemand vorstellen, dass Madonna auch nur halb so erfolgreich gewesen wäre, wenn es allein um ihre Musik gegangen wäre? Auch in den 80ern galt schon „Sex sells“. Von Künstlern wie Nirvana, Eric Clapton oder auch Die Fantastischen Vier, die mit ihren „MTV Unplugged“ Konzerten Geschichte schrieben will ich gar nicht mehr anfangen.

Doch die goldenen Zeiten sind vorbei. Wir leben nicht mehr in den 80ern oder 90ern sondern Anno Domini 2010. Wenn jemand Musik hören will, schmeißt er seinen Computer an und startet entweder seinen Mediaplayer mit frisch runtergeladenen Songs oder geht auf YouTube. Wer hört schon noch Musik im Fernsehen ? Da die Gesellschaft sich verändert verändert sich MTV mit. Comedysendungen wie Southpark, American Dad, Family Guy oder Suicide Squirrels bevölkern auf einmal MTV. Teilweise noch ganz gut aufgenommen gehen die Sendeanteile aber immernoch zurück. MTV baut also weiter um: Flavour of Love, I love New York, MTV Made und was weiß ich alles für merkwürdige Realityshows mischen sich unter die Comedysendungen. Und die Musik? Brauch anscheinend keiner mehr.

Doch all dies scheint nichts genutzt zu haben: MTV wird zum Pay-TV. Nun soll ab Januar 2011 das Programm verschlüsselt werden und nur noch gegen Bezahlung empfangbar sein. Dass MTV damit bereits schon einmal im Jahr 1995 gewaltig auf die Schnautze  gefallen ist, scheint vergessen. Nutznießer des ganzen war übrigens VIVA. Viva gehört allerdings mittlerweile ebenfalls zu Viacom., dem Betreiber von MTV. Von dort ist also keine Konkurrenz mehr zu erwarten. Stattdessen soll Viva „zum zentralen Musik- und Entertainmentkanal im Free-TV“ umgebaut werden. (Quelle: Focus http://krz.ch/voFX ) Übersetzt heißt das wohl, dass Viva wohl in Zukunft noch mehr Reality und Comedy und noch weniger Musik als ohnehin schon senden wird. Was das neue MTV kosten soll ist hingegen noch nicht bekannt.

Ich, für meinen Teil, werde MTV nicht hinterhertrauern, obwohl auch ich früher gerne TRL geschaut habe, was immer schlechter wurde. Womit die Betreiber den Namen MTV noch begründen ist mir sowieso schleierhaft. Sicher nicht mit den wenigen Musikvideos, die man bei Schlaflosigkeit nachts um 3 Uhr betrachten kann.

Baut die FSK Mist ?

Ich war heute morgen ein wenig verwundert, als ich im Onlineangebot  Der FAZ einen Artikel mit dem Titel „Diese Filme gefährden Ihre Kinder“ gestolpert bin. Der Autor unterstellt der FSK indirekt, dass diese nicht sorgfältig genug die Filme bewerten und so die Jugend gefährden. Die Redaktion wählte 100 Filme, welche ab 12 freigegeben wurden zufällig aus und fanden in 46 Fällen die Einstufung zu gering. Alle Beanstandungen wurden einzeln aufgeführt.

Ich bin weiß Gott auch selbst nicht immer mit der FSK einer Meinung gewesen und bin es auch heute nicht. Früher lag das zweifelsohne daran, dass mir der Einlass in interessante Filme verwährt wurde und ich mich selbst als viel reifer eingeschätzt habe als diese Bewertungen angaben. Heute allerdings muss auch ich zugeben, dass einige Filme mit dem grünen viereckigen Logo auch Stoff enthalten, den ich nicht jedem 12jährigem zumuten möchte. Diese Meinungsänderung hat drei verschiedene Gründe:

1. Als Älterer der diese Rechte schon hat lässt es sich viel einfacher sagen „Das sollte nicht so im Fernsehen laufen“ als ein nochnichteinmal Teenager der gerne seine Grenzen austesten möchte.

2. Als 17jähriger stehen mir auch noch nicht sämtliche Türen im Kino offen, jedoch kann ich mir sicher sein, dass Filme, die die rote „Ab 18“ Kennung tragen, mich einfach nicht interessieren.  Mancher mag Gefallen an diesen oft fast nur Aus Blut- und Gedärmspritzerei bestehenden Werken finden, jedoch spricht mich persönlich einfach eine gute Geschichte mehr an. Aber da soll jeder seinem Geschmack nachgehen.

3. Durch die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde bekommt man einige Einblicke in die Gefühlswelt von Kinder und Jugendlichen. Wenn man diese betreut und sich mit ihnen beschäftigt, ist man gleichzeitig auch verantwortlich für diese. Dies mag zwar nur ein kleiner Teil dessen sein, was Eltern für ein Kind empfinden, jeodch macht es den Aufwand um den Jugendschutz verständlicher.

Zurück zur FAZ mit ihrem Artikel: Da die Redaktion sich die Mühe gemacht hat zu jedme beanstandetem Filmtitel etwas zu schreiben, will ich dies beispielhaft kommentieren. Allerdings kann ich natürlich nicht jeden Film, da dies erstens lang und langweilig werden würde und ich zum anderen einfach nicht jeden der Filme gesehen habe 🙂 Die Inhaltsbeschreibungen lasse ich einmal weg, wer mag darf sich gerne den Artikel oder Wikipedia zu einem Film selbst durchlesen. Los gehts:

  • 8 Blickwinkel: In diesem Fall kann ich der FAZ zustimmen. Während am Anfang der Film mehr eine Beobachtungsperspektive einnimmt, wird das Tempo mit laufender Spieldauer immer schneller und der Zuschauer wird mehr in die Handlung hineingezogen. So wird am Anfang der Anschlag recht nüchtern reflektiert und die Todesopfer betrauert, jedoch werden später im Affekt immer mehr Menschen grundlos oder kaltblütig erschossen. Ab 16 wäre angemessener.
  • Das Parfüm: Wenn man die Beschreibung der FAZ liest, stehen einem Jugenschützer wahrscheinlich die Haare zu berge. Ja, der Film handelt von einem Geisteskranken. Nein, der ist nicht sol schlimm wie er beschrieben wird. So ist das Abschaben des Fettes von den nackten Toten von einer Feierlichkeit, die zu der Figur des Grenulille passt und entwürdigt nicht die Toten übermäßig. Ich mag hier allerdings auch falsch liegen, da ich das Buch zuerst gelesen habe, und sodie passenden bilder schon vorher in meinem Kopf hatte.
  • Der Untergang: Ich selbst habe den Film, zu meiner Schande, noch nicht gesehen. Die FAZ kritisiert hier die Szene in der Magda Goebbels ihre Kinder zwingt Gift zu nehmen. 12jährige können meiner Meinung nach schon unterscheiden zwischen einer Filmfigur und ihrer eigener Mutter. Sie werden zwar geschockt sein, dass eine Mutter das ihren Kindern antuen kann, jedoch sehe ich keinen nachahltigen Schaden. Blöldsinn!
  • Grand Tarino: Ich gebe zu, dass die Gewaltdarstellung etwas drastisches ist, sodass man vielleicht über die Bewertung diskutieren kann. Wenn die FAZ jedoch die Sprache des Films als „drastisch“ beschreibt, wenn Sätze wie „Wenn du nochmal Bruder zu mir sagst, reiß ich dir ein Loch in deine Scheißfresse“ fallen, darf man den Redakteuren empfehlen sich öfter mal auf den Schulhof von allen Schulformen zu stellen und dort zuzuhören welches Vokabular dort bebnutzt wird.
  • Zu guter Letzt Herr der Ringe – Die Gefährten: Kritisiert wird hier der Tod von Boromir, er wäre unverhältnismäßig lang und würde einer Hinrichtung gleichen. Da wir den Film auf DVD haben, habe ich mir gerade eben nocheinmal die Szene angesehen und kann nicht zustimmen. Die Rollenaufteilung von Gut und Böse ist klar besetzt. Das Boromir stirbt wird mit dem ersten Pfeil, der ihn trifft, klar, da dort schon die melodramatische Musik einsetzt. So kann man sich auf sein Ableben vorbeireiten. Boromir ist, bis auf Thedoden in Teil 3, der einzige Held der stirbt. Um ihn nochmal als solchen zu zeigen darf er meiner Meinnung nach auch nach dem 2. Pfeil wieder aufstehen und versuche ndie Hobbits zu beschützen.

Auch wenn dies alles ein wenig ausfürlich war, hoffe ich jedoch, dass ihr euch bei Gelegenheit mal fragt, ob das bunte Zeichen auf den DVD-Covern so eine Daseinsberechtigung hat oder nicht.

Quelle: http://krz.ch/vo09